Auchentoshan Blood Oak

Nicht wirklich ausbalanciert

Der Rotwein ist sehr deutlich spürbar als tanniniger Kirscheindruck, der im Gesamtspiel aber keine schöne Balance zwischen dem Destillat und der holzigen Würze findet. NAS mag die leichte Schärfe bedingen. Nicht gänzlich misslungen, aber ganz sicher kein großer Wurf.

Blut ist gut

Am Kitzeln in der Nase merkt man, dass er recht jung ist, keine zehn Jahre, vielleicht fünf oder sechs. Klar, die Auchentoshan Kühle des Destillats ist auch wieder am Start, aber dazu gibt es eben noch ein paar Schwaden rotweingetränktes Holz. Der Rotwein ist dabei aber nicht traubig süß, sondern eher streng, knorrig und adstringierend, aber eben bei allem rotweinig, und ein paar Backgewürze sind da auch noch. Insgesamt ist mir der Alk aber in der Nase zu stark vertreten. Wenn man aus diesem Whisky einen Extrakt herstellt, bekommt man wahrscheinlich den Mackmyra Alster 😀 Am Gaumen stört der Alk zwar auch noch, aber man muss dem Blood Oak zugestehen, dass er eine ganze Menge an den Tisch bringt: Glühweinbonbons, Tannine, Zimt, Koriander, Holzschoki, Auchentoshan Restgras und noch ein paar andere Gespenster geistern da herum, und der Abgang ist mit alledem komplett überfordert. Schon ein interessantes Zeug, und auch gar nicht mal unlecker, aber noch nicht so wirklich rund. Der hätte mindestens fünf Jahre mehr und vielleicht zwei Prozent weniger gebraucht.

Nase: Kirsche, Pflaume, leichte Würze, fruchtig
Geschmack: leichte Schärfe, Ingwer, Karamell, wirkt etwas jung.
Abgang: Würzig, Eiche, Schärfe