Old Pulteney 18

Nase (88/100):
dunkle Früchte, angenehme Würze. Die maritime, salzige Luft-Note ist beim 18er nicht mehr ganz so ausgeprägt wie beim 15er oder 16er, aber dennoch spürbar.
Zu den dunklen Früchten von Pflaume, Rosine und Datteln gesellen sich satte Apfelnoten, die etwas Süße, aber auch eine leichte Säure mit sich bringen.
Er hat für mich auch einen rauchigen Charakter (vmtl. eingebildet oder vom barrel char).
Hinten raus bekomme ich noch eine erdige Note nebst Knollengemüse, wird aber mit der Zeit auch immer prägnanter für mich.
Geschmack (89/100):
relativ weich, cremig, ölig. Die dunkelfruchtigen Aromaseiten sind verhalten da, Würze und Gewürze bleiben am Gaumen hänge.
Recht dominant wirkt aber für mich wieder die erdige Note mit dem Gemüse. Die maritime Aromatik ist auch da, aber etwas verhaltener als in der Nase, bisschen Salz/Salzkristalle sind spürbar.
Zweiter Sip: jetzt mehr Sherry-Einfluss, wieder cremig-viskoses Mundgefühl, Anflug von Marzipan und brauner Zucker mit Waldhonig. Die erdig Note finde ich im Waldhonig wieder, aber das “Gemüse” ist nun weg.
Er wird trockener, nussiger, ein wenig Zartbitterschokolade – da tippe ich mal auf Oloroso-Vorbelegung beim Sherryfass.
Abgang (86/100):
langanhaltend mit Eichenholz-Tanninen, Zartbitterschokolade, Nussaromen, die Richtung Haselnuss gehen.
Der maritime Charakter ist für mich hier nicht mehr greifbar, oder er geht in den dunklen Fruchtaromen für mich unter – ist aber trotzdem sehr angenehm.
Fazit (88/100):
nicht ganz so maritim geprägt wie die jüngeren Brüder, aber es gibt so enorm viel zu entdecken und mit jedem Sip bekommt man einen neuen Fokus gesetzt. Nice. Ich bin positiv überrascht.
[91 – 87 = extrem lecker -> hol dir am besten noch eine zweite Buddel]