Glen Grant 18 Jahre

Handbremse anziehen, gediegen im Sessel sitzen

Leicht cremige Birnenschale im Geruch, dabei aber noch immer eine angenehme Alkspritzigkeit. Später kommt eine klassische Eiche dazu, aber auch nicht zu viel. Das ist schon ein gelungendes Konzept, nur fehlt mir insgesamt etwas Intensität. Mhh, aber wie sich die Birnenschale mit der Eiche paart, das ist schon gediegen. Je länger er steht, desto mehr überwiegt aber das Holz. Insgesamt ist das aber schon noch gefällig. Am Gaumen macht er mir schon etwas mehr Spaß, da bekommt man noch Süße, und die Frucht wird deshalb auch deutlicher. Das alles bildet einen Gegenpol zum Holz. Der Abgang schnappt sich die Fruchtsüße und macht eine astreine Schoki daraus, weder zartbittere noch Milchschoki, sondern irgendwas dazwischen. Joa, das ist lecker, das schmeckt. Meeh, aber der Alk könnte auch im Abgang, wie schon in der Nase, etwas weniger prominent sein. An sich hat er das Potenzial zu einem sehr whiskyhaften Whisky, aber das Verhältnis von Alkintensität und Flavorintensität stimmt einfach nicht ganz. Aber Pluspunkte für Gediegenheit. Trinke ich unterm Strich noch gerne.

Er ist solide und langweilig. Mir das Geld nicht wert

Ist mir 88 von 100 Punkten wert!